Führungslose Gardisten und Mariechen auf Auslandseinsatz in Aubergenville

von Juri Loose

Führungslose Gardisten und Mariechen auf Auslandseinsatz in Aubergenville

Dieburg/Aubergenville – Neben einer Abordnung des Muttervereins KVD, dem Prinzenpaar, mit Prinzessin Kaja I., Trainerin der Tanzgarde und einigen weiteren Dieburgern, machte sich an Pfingst-Freitag auch eine neun Mariechen und neun Gardisten starke Truppe auf die Reise zum Auslandsmanöver nach Aubergenville. Nach einer fröhlichen Fahrt mit Stimmungsmusik, Gesang und köstlicher Verpflegung schlugen wir unser Quartier in einem von der Partnerstadt Aubergenville gestellten Hotel auf. Wie es mittlerweile bereits Tradition ist, veranstaltete die Prinzengarde auch in diesem Jahr am ersten Abend eine Feier mit allen Dieburgern und befreundeten Franzosen. Da es sich mit mehr als 50 Teilnehmern, schlecht in Zweibettzimmern feiert, wurde diese in das ehemalige Hauptquartier der Prinzengarde, dem Rugbyheim verlegt. Als sich die Anzahl der Gäste reduziert hatte und auch die Busfahrer etwas zu Ruhe finden wollten, verlegte die Prinzengarde die Feierlichkeit an einen anderen Ort. Hierfür wurde am ersten Abend der Innenhof des KVD-Hotels testweise genutzt. Dies fand allerdings keinen Einklang bei der Hotelleitung und der Abend musste somit, für den ein oder anderen Geschmack zu einem etwas frühen Ende finden.

Am Samstagvormittag, nach reichhaltigen Frühstück, nahmen wir an der vom KVD organisierten Überraschungsfahrt nach St. German-en-Laye teil. Die von Paris westlich gelegene Gemeinde, verfügt neben einer beeindruckenden Parkanlage mit Panoramablick über Paris auch über kleine nette Bars und war von 1661-1682 die Hauptresidenz von Sonnenkönig Ludwig XIV. Wie üblich stand gegen Mittag ein Besuch auf dem Maifest im Park der von Aubergenville benachbarten Stadt Elisabethville an. Bei guter französischer Bratwurst und Bier wurde die Freundschaft zwischen den Dieburgern und Franzosen bestärkt. Als sich der Himmel etwas mehr schloss und der Regen stärker wurde, stellten die befreundeten Mousquetaires uns kurzerhand die Hälfte ihres Verkaufsstands als Unterstand zur Verfügung. Durch das enge Zusammenrücken und die französische Gastfreundschaft gab der Regen der Stimmung keinerlei Umbruch.

Nach kurzer Ruhepause und Zeit zum Umziehen ging es mit reichlich Bier im Gepäck auf den abendlichen Ball. Getreu dem Motto „Soiree blanche“ waren alle Mariechen und Gardisten in weiß gekleidet. Die mehr als 200 l Bier waren natürlich nicht zum Eigenverzehr gedacht. Es galt den zahlreich geladenen Franzosen eine Freude zu bereiten. Durch perfekte Kühlung, einen traditionellen bayrischen Anstich ging dieses Ziel vollkommen auf und füllte durch charmante Verkaufsart die Reisekassen der Prinzengarde. Nach Begrüßungsreden vom Prinzenpaar, HaFriBu, Abgeordneten der Stadt und des Verschwisterungskomitees wurde ein tolles Programm und gute Stimmungsmusik geboten. Bei einem Gardisten (normalerweise verantwortlich für tolle Fotostrecken bei Gardeausflügen) stellte sich hier ein besonderes Talent als Animateur heraus. Er heizte kurzerhand den ganzen Saal ein, bis auch der letzte Gast nicht mehr auf seinem Stuhl saß. An dieser Stelle wäre eventuell auch eine zügelnde Führungskraft von Nöten gewesen. Nach einer fröhlichen Rückfahrt in die Unterkunft der Garde, wurden an diesem Abend die Leitung und Gäste des Hotels der Garde etwas zur Probe gestellt. Nach kurzen Truppenbesprechungen auf den Zimmern und eins bis zwei Gläsern, fand auch der letzte Gardist ein Bett.

Nachdem jeder Gardist, Sonntag früh, wieder ins eigene Zimmer gefunden hat, stärkte sich die Garde mit einem gemeinschaftlichen Frühstück welches beinahe nahtlos in das Mittagessen überging. Frisch gewaschen und in Uniform ging es gegen Mittag zum Aufstellplatz für den Umzug auf das Maifest in Elisabethville. Durch einige Uniformverfehlungen machte sich hier zum zweiten Mal eine fehlende Führungskraft der Garde bemerkbar. Dies trägt allerdings in diesem Fall zum Wohle einiger Gardisten bei. Da keinerlei Verfehlungen von einem Offizier verzeichnet werden konnte, werden diese wohl auch keine Folgen mit sich tragen. Der Umzug wurde dieses Jahr leider, wegen der aktuellen Sicherheitslage in Frankreich von 4 km auf ca. 600m gekürzt – was der guten Stimmung aber keinerlei Umbruch tat. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 0,5 km/h erreichten wir gemeinsam mit dem Prinzenpaar und den Mousquetaires die Bühne auf dem Festgelände von Elisabethville. Hier wurden neben dem Prinzenpaar auch die Garde für erneutes Bestreiten des Zuges mit einem kleinen Pokal geehrt. Am Abend nach dem Umzug wurde noch einmal gemeinsam mit den befreundeten Mousquetaires gegrillt und gefeiert. Die Feier erwies sich durch kreative Gemeinschaftsspiele der Prinzengarde zu einem erneuten absoluten Highlight einiger Mariechen und Gardisten. In den frühen Morgenstunden stand nun der Abschied mit den Franzosen an, welcher natürlich nicht von langer Dauer ist. Denn bereits am Schlossgartenfest oder spätestens im nächsten Jahr, sieht man sich wieder. Wie in Frankreich üblich wurde natürlich nicht auf Küssen links, rechts, links verzichtet.

Geschrieben von Louis Glober

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