Kinderumzug findet trotz Wahltermin am 23. Februar statt
Bundestagswahl und Fastnachtsumzug an einem Tag – geht das zusammen? In Dieburg kann diese Frage nun mit einem „Ja“ beantwortet werden. Am 23. Februar 2025, dem Tag der Bundestagswahl, findet der Dieburger Kinderfastnachtsumzug statt. Nicht ganz so umfangreich wie der große Dieburger Fastnachtsumzug, ist es dennoch eine Veranstaltung, die Straßensperrungen in der Innenstadt mit sich bringt. Und genau hier zeigten sich Kreis- und Landeswahlleitung skeptisch – so dass sich im Rathaus und beim Karnevalverein Dieburg (KVD) die Frage stellte: Kann der Umzug ohne Beeinträchtigung der Wahl stattfinden?
Nach einigen Gesprächen steht nun fest: Der Umzug der Nachwuchs-Karnevalisten kann am 23. Februar 2025 stattfinden – einzig der Zugweg wird so verlegt, dass kein Wahllokal in Dieburg von Straßensperrungen betroffen ist. Auf der traditionellen Route der jungen Fastnachter wäre der Zugang zu den Wahllokalen im Rathaus und im Museum zeitweise nur erschwert möglich gewesen. Prämisse ist jedoch, so schreibt es die Bundeswahlleitung zur vorgezogenen Neuwahl des Deutschen Bundestages vor, dass der Zugang zu allen Wahllokalen am Wahlsonntag uneingeschränkt gewährleistet sein muss. „Fastnachts-, Karnevals-, Faschingsumzüge oder -veranstaltungen in der Nähe von Wahllokalen dürfen nicht dazu führen, dass der Zugang zum Wahllokal durch Zuschauermengen vor dem Wahllokal behindert wird“, heißt es in dem Papier. Gegebenenfalls seien alternative Zugänge zum Wahllokal auszuschildern oder die Route des Umzugs zu verlegen. „Sofern diese alternativen Zugänge nicht möglich sind, kann der Umzug oder die Veranstaltung nicht am Wahltag stattfinden“, so die Maßgabe der Bundeswahlleitung.
Nach Gesprächen mit der Kreiswahlleiterin, die ihre Bedenken ebenfalls geäußert und den Dieburger Fall auch an die Landeswahlleitung weitergegeben hatte, zeichnete sich eine Lösung für Dieburg ab: „Natürlich wollten wir unbedingt verhindern, dass der Kinderumzug aufgrund der Bundestagswahl verlegt werden oder gar ganz ausfallen muss, daher haben wir eine Alternativroute vorgeschlagen“, erklärt Bürgermeister Frank Haus und fügt hinzu: „Die Wahl genießt höchste Priorität, aber mit dem neuen Zugweg sind wir in guter Zusammenarbeit mit dem KVD zu einer klugen Lösung gekommen.“
Auch der KVD-Vorsitzende Günter Hüttig zeigt sich zufrieden: „Die mit dem Bürgermeister, der Wahlleitung und dem Ordnungsamt besprochene räumliche Verlegung des Zugweges ist im Anbetracht der Umstände die sinnvollste und bzgl. der Wahl die sicherste Alternative. Eine terminliche Verlegung des Umzuges wäre durch Abhängigkeiten unmöglich und eine Verlegung der Wahllokale mit wesentlich höherem Aufwand verbunden. Sowohl im Sinne der Demokratie, als auch im Sinne des Dieburger Brauchtums und unserer Kinder freut es mich, dass wir hier gemeinsam eine Lösung gefunden haben. Verbunden mit dem Dank an die Flexibilität der Einsatzkräfte, bitte ich gleichfalls darum, dass auch die ehrenamtlichen Wahlhelfer die Wahl bestmöglich unterstützen.“
Und so sieht der neue Zugweg des Kinderumzugs am 23. Februar 2025 aus: Die Aufstellung ist wie immer im Steinweg, von dort geht es über die Rheingaustraße, weiter über die Straße „An der Schießmauer“ , die Konrad-Adenauer-Straße, Goethestraße sowie die Kolpingstraße über die Straße „In der Altstadt“ vorbei an der Römerhalle weiter in die Zuckerstraße und auf den Marktplatz. So ist gewährleistet, dass die Steinstraße als Zugang zu den Wahllokalen im Rathaus und im Museum vom Fastnachts-Geschehen nicht beeinflusst wird. Die Alternativroute ist bereits mit der Polizei und Feuerwehr abgestimmt, und auch von Kreis- und Landeswahlleitung bestehen keine Bedenken.
Der Kindermaskenball des KVD, der traditionell nach dem Umzug ab 14.33 Uhr in der Römerhalle stattfindet, bleibt vom Wahltermin unberührt und findet wie gewohnt statt – da sich hier kein Wahllokal befindet.